Joseph kesselring: "Arsen und Spitzenhäubchen"

Aufgeführt im Sommer 2001 an der Uni-KL



Infos zu den Aufführungen

Kritik der Zeitung 'Rheinpfalz'

Donnerstag, der 21.6. - 120 Zuschauer
Dienstag, der 26.6. - 70 Zuschauer
Donnerstag, der 28.6. - über 200 Zuschauer

Besetzung

Rolle Darsteller/in
Abby Brewster Ingrid Greff
Martha Brewster Daniela Post
Teddy Brewster Alexander Mayer
Mortimer Brewster Sven Methner
Ellen Harper Friederike Zäh
Jonathan Brewster Alexander Grüner
Dr. Einstein Regina Bialy
Reverend Dr. Harper Alexander Benra
Lt. Rooney, Gibbs Marc Eisenreich
O'Hara Melanie Jungblut
Brofy Klaus Schmid
Mrs. Witherspoon Martina Schubert
Regie, Leitung Ingo Münch
Licht, Plakat und Booklet Daniel Schmidt
Maske Ingrid Greff
Soufflage Alexander Benra
Ilona Greff

Zum Stück

Wie alle Stücke von Kesselring war „Bodies in our Cellar“ (Leichen in unserem Keller) als ernstes Moraldrama, an Strindberg ausgerichtet, konzipiert. 1939 geschrieben (Ellen Harper: „Ein Zeitstück, wie entsetzlich!“), stellt er die Morde vor den Hintergrund des Völkermords im beginnenden 2. Weltkrieg als Aufruf gegen Gleichgültigkeit und Seelenblindheit.

Inhalt der Urfassung: Ein bekannter Gangster und seine bitterböse Tante in ihrer Wohnung morden aus verschiedenen Gründen und bringen sich am Schluss gegenseitig um. Da bei der ersten Inszenierung etliche Probleme auftraten (siehe u.a. den Eintrag zu Boris Karloff), arbeiteten Autor und Produzenten die Tragödie in die Komödie „Arsenic and Old Lace“(und damit zum Erfolgsstück) um.

Kesselrings zwiespältige Beziehung zu seinem Vater, einem bekannten Chirurgen, fließt in „Arsen und Spitzenhäubchen“ ebenso ein wie seine Verehrung für Theodor Roosevelts Zivilcourage, und im Polizisten O'Hara wird der Wunsch des Autors laut, endlich ein anerkannter Bühnenschriftsteller zu sein.

Die Namensgleichheit mit einem NS-Marschall brachte die „Neue Deutschland“ darauf, die Verfilmung als „zynisches Selbstbekenntnis des mordgeilen amerikanischen Imperialismus“ zu interpretieren.

Da „Arsen und Spitzenhäubchen“ sowohl als Film als auch auf der Bühne ein Evergreen ist, überrascht es nicht, im deutschen Sprachraum mehrere Mundartfassungen zu finden, z.B. die bayerische, „Rattengift und Spitzenhäuberl“, in der zu Wagnerklängen Neffe Ludwig (ja, wie der Märchenkönig) im Keller am Starnberger See gräbt.

Die bekannteste Fassung ist aber ohne Zeifel der Capra-Film von 1941 in dem Carry Grant die Rolle des Mortimer spielt.