9. Forschungskolloquium

Das neunte Forschungskolloquium des universitären Potentialbereichs Region und Stadt fand am Mittwoch, den 08. Dezember 2021, zum Leitthema „Ageing Smart – Räume intelligent gestalten“ statt.

Aufgrund pandemiebedingter Einschränkungen fand das Forschungskolloquium wiederholt in einem digitalen Rahmen über Zoom statt.

Plakat zum Kolloquium


Vortragende an diesem Forschungskolloquium waren Prof. Dr. Annette Spellerberg, Benjamin Stefan und Yannick Loeppke vom Fachgebiet Stadtsoziologie. Präsentiert wurde im Verbund das Forschungsprojekt „Ageing Smart – Räume intelligent gestalten“, welches von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert wird und eine Laufzeit von April 2021 bis März 2026 hat. Projektpartner des inter- und transdisziplinären Forschungsprojekts sind die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU), das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE). In der geteilten Projektpräsentation wurde im ersten Teil das Forschungsprojekt näher skizziert und im anschließenden zweiten Teil über empirische Analysen der Begriff „Babyboomer“ verdeutlicht.

„Das Projekt „Ageing Smart – Räume intelligent gestalten“ adressiert die geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1969 ("Babyboomer"). Da diese sukzessive ins Rentenalter eintreten, sind Kommunen gefordert, altersgerechte Wohnstandorte und Versorgungstrukturen zu schaffen. In einem integrierten Ansatz bringen die Forschenden daher erstmals raumplanerische und versorgungsseitige Ansätze und die Sicht der „Babyboomer“ und der Kommunen zusammen. Ziel ist es, ein datengestütztes System zu entwickeln, das öffentlichen Akteuren als Entscheidungshilfe in ihren Planungsprozessen dient“ (https://www.ageing-smart.de, 2021). Ausgangspunkt der Untersuchung des Forschungsprojekts sind mit urban, suburban und rural drei verschiedene Wohnstandorte, aus denen aktuell jeweils zwei Modellkommunen ausgewählt werden. Diese Modellkommunen werden anhand verschiedener Kriterien bestimmt und stammen aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Diese Konstellation ermöglicht gleichzeitig eine Gegenüberstellung und Vergleichbarkeit von west- und ostdeutschen Kommunen. Im Fokus des zweiten Teils des Vortrags stand die Alterskohorte der heute 52- bis 66-Jährigen, die sogenannten „Babyboomer“. Die Geburtenjahrgänge der Babyboomer sind nicht klar festgelegt, können jedoch zwischen den Jahren 1955 bis 1969 eingegrenzt werden, die zugleich eine Millionen Geburten pro Jahr repräsentieren. Im Verlauf des Vortrags wurden zur Einordnung des Begriffs Ergebnisse auf Basis des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP 2019) vorgestellt. Yannick Loeppke und Benjamin Stefan haben die repräsentativen Daten analysiert, um Informationen für die  Babyboomergeneration zu erhalten, zu der kaum belastbare Informationen existieren.  Dabei wurden u. a. Kriterien wie Schulabschlüsse, der Familienstand oder Freizeitaktivitäten herangezogen und u.a. nach Stadt-Land differenziert.

In der anschließenden Diskussion thematisierten die anwesenden WissenschaftlerInnen am Begriff der Babyboomer, dass sich für diese Begriffsbezeichnung in der Fachliteratur unterschiedliche Altersabgrenzungen finden lassen. In diesem Zusammenhang wurde in die Diskussion eingebracht, dass Vergleiche mit jüngeren/älteren Kohorten eine vielversprechende Gegenüberstellung zu den bereits analysierten Daten der Babyboomer darstellen könnten. Ein weiterer diskutierter Ansatz war die zukünftige Verwendbarkeit der generierten Informationen – auch für andere Fach- und/ oder Forschungsbereiche. Hierzu wird ein Tabellenband erstellt, der allen Ageing-Smart-Partner:innen zur Verfügung stehen wird (Anfang 2022).